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Brote

Brote/ Herzhaft knusprig

Das Souvenir Brot

Man sagt ja immer, manchmal nur so beiläufig „Bring mir was mit“ und das habe ich diesmal wirklich getan 🙂 Ich habe durch Zufall, wenn es sowas wirklich gibt, ein wirklich leckeres Rezept für ein leckeres Bauernbrot aus Salzburg mitgebracht.

Es war tatsächlich sehr wage formuliert und die Angaben a la „da nimmst a bisserl was davon und a handvoll davon und das muast a no eine duan“ waren ein spannendes Experiment.

Ich überlass gerne euch das Urteil was ihr davon haltet 🙂 🙂

250 g Wasser
250 g Weizenmehl*
200 g Roggenmehl
150 g Roggensauerteig
10 g Zucker
13 g Salz
10 g Backmalz
5 g frische Germ/ Hefe**
6 g Brotgewürzmischung***
10 Stk. Eiswürfel


Das Pinzgauer-Brotgewürz besteht aus Kümmel, Fenchel, Anis, Koriander und Brennesselsamen. Natürlich kann man auch ein Gewürz nehmen, das man fix und fertig zum Kaufen bekommt.

Ich habe die Gewürze in meinen kleinen Haushaltsmörser getan und zusammen mit dem Salz und der Hälfte vom Zucker ganz fein vermahlen.

Die frische Germ zusammen mit dem Backmalz, dem Zucker und einem Schluck Wasser gut auflösen. Die Mehle einwiegen und das Dampferl ( Hefewasser) und das Wasser mit einander vermischen und den Sauerteig einwiegen und kräftig miteinander verkneten.

10 Stunden bei Raumtemperatur gut abgedeckt stehen lassen.
Jetzt den Teig in Form bringen und in einen Gärkorb oder mit einem Tuch ausgelegte Schüssel nocheinmal 2 Stunen stehen lassen.

Heizt den Backofen auf 250°C auf und gebt ein Backblech und eine feuerfeste Schüssel mit hinein. Das Brot wird frei geschoben****

Das Brot auf ein Backpapier stürzen und gut mit Wasser einsprühen. Direkt beim einschieben, die Eiswürfel in die heiße Schüssel geben und das Rohr so schnell schließen wie möglich. Dieser Vorgang nennt sich eigentlich beschwaden, da aber keiner SO einen Ofen zu Hause hat tun die Eiswürfel ihren Dienst. Je mehr Dampf umso besser die Kruste 😉

10 Minuten bei 250 °C backen und dann die Schüssel rausnehmen und die Temperatur auf 200 °C senken und für weitere 30 Minuten ausbacken. Auf einem Gitterrost auskühlen lassen.

Hier einen neuen Versuch aber im Gusseisenentopf.
230°C für 45 Minuten und 15 Minuten ohne Deckel.

*Weizenmehl: ich backe am liebsten mit Finisfeinstes Weizenmehl

**Germ: Kleine Faustregel beim Arbeiten mit frischer Germ ist, dass je kleiner der Anteil sein soll um so länger ist die Stockgare. Bei meinem Brot hier habe ich den Germanteil von 20 g auf 5 g reduziert und die Stehzeit von 2 stunden auf 10 Stunden verlängert.

***Brotgewürzmischung: Man kann sich die Mischungen selber zusammen stellen und auch gerne durch seine Lieblingsgewürze ersetzen

****frei geschoben: Bedeutet, dass keine stützende Backform den Teig umschließt. Das bedeutet natürlich, dass das Brot aus seiner Form laufen könnte. Bei anderen Rezepten auf diesem Blog wäre das der Fall.

Brote/ Herzhaft knusprig

Schmalzbrot

Eines meiner Lieblingsbrote 🙂
Die Kombination von Schmalz und Topfen findet sich in einer Harmonie wieder die dem Brot nur zu Gute kommt. Aber mit der unten angegebenen Menge an Schmalz sind wir auch schon an der Grenze die der Teig verträgt. Machst du mehr hineinen wird das Brot wirklich sehr speckig. Speckiges Brot eignet sich im Übrigen perfekt zum Toasten, um es dann mit einer Eierspeise zum Frühstück zu verdrücken 😉

445 g Roggenmehl
110 g Dinkelmehl
4 g Roggensauerteig
315 g Wasser
50 g Magertopfen (Quark)
60 g Griebenschmalz
12 g Salz


Roggenmehl, Dinkelmehl und den Sauerteig in eine Schüssel abwiegen. Wasser lauwarm, Topfen, Schmalz, Salz zusammen wiegen und gut vermengen. Beide Teile zu einer einheitlichen Masse vermischen, hierfür kann man einen Löffel oder die Hand nehmen.
Nimm am Besten eine Schüssel mit einem Deckel der gut schließt. Darin lässt du den Teig gute 12 Stunden stehen. Optimal wäre eine Temperatur zwischen 18 und 20 Grad.

12 Stunden später den Teig auf eine bemehlte Fläche geben, die ganze Luft aus dem Teig drücken, zu einer straffen Kugel formen und in einen bemehlten Gärkorb setzen (eine mit einem bemehlten Tuch ausgelegte Schüssel tut es auch). Gut vor dem austrocknen geschützt noch einmal 12 Stunden stehen lassen wieder bei 18 bis 20 Grad.

Ofen mit einem Gusseisenen Topf auf 250 Grad vorheizen. Wenn du keinen Eisentopf hast, ein Kochtopf tut es auch wird aber nicht so knusprig.
Temperatur auf 230 Grad reduzieren und bei 35 Minuten mit Deckel backen und dann 15 Minuten ohne Deckel.

Auf einem Gitter auskühlen lassen.

Brote/ Herzhaft knusprig

Pantoffel mal anders

“Senza il panoe tutto devento orfano”
“Ohne Brot ist jede Speise nur eine halbe Sache“


Sonne, Strand & Meer- Herz was willst du mehr?
Viele Urlaubserinnerungen werden davon beeinflusst wie man gegessen hat – so auch bei einem schönen Italienurlaub. Man sitzt entspannt in einem kleinen hübschen Lokal an der italienischen Riviera…

In fast jeder italienischen Trattoria werdet ihr einen Brotkorb oder zumindest dünne Grissinistangen auf dem Tisch finden. Auch mein heutiges Brot ist oft und gern vertreten und es ist auch keine Neuerfindung sondern ein einfaches bodenständiges Rezept, welches sich ohne langjähriges Bäckerstudium oder ähnlichem Erfahrungsschatz zu Hause backen lässt 🙂

Ciabatta

Wusstet ihr, dass Ciabatta auf Deutsch Pantoffel heißt? 😀
Aber keine Sorge, der Name stammt nicht davon ab, dass Mann mit einem alten länglichen Stück Brot verprügelt wurde wenn er mal wieder einen Chianti zu viel hatte sondern wirklich nur an der länglichen pantoffelähnlichen Form.

Eigentlich ist das originale Ciabatte ja mit Hefe, ich backe meines dennoch mit Sauerteig 😛

Ihr braucht:

565 g Weizenmehl W700 möglichst Bio-Qualität
380 g lauwarmes Wasser
13 g feines Meersalz
25 g Olivenöl
17 g Weizensauerteig

Wasser, Öl und Salz gut miteinander verrühren. Sauerteig und Weizenmehl miteinander vermengen, die Flüssigkeiten hinzugeben und per Hand zu einem glatten Teig verarbeiten.

Abgedeckt bei gut 20°C Zimmertemperatur ruhen lassen und nach 4 Stunden, nach 8 Stunden und nach 16 Stunden jeweils gut dehnen und falten.

Nach gut 24 Stunden den Teig auf die bemehlte Arbeitsfläche geben und von unten vorsichtig in die Länge ziehen und halbieren. Die vorhandene Luft muss unbedingt im Teig bleiben, also manchmal ist weniger mehr – bei allen Arbeitsschritten schön vorsichtig sein 😉

Die beiden Teigstangen auf einem Backpapier gut abgedeckt noch 1 Stunde bei Zimmertemperatur gehen lassen.

Das Backrohr mit 2 Blechen auf 250°C vorheizen un die Brote für 30 Minuten zwischen den Blechen backen. Das oberste Blech nehmt ihr nach 8 Minuten aus dem Rohr.

Wie immer auf einem Blech auskühlen 🙂

Die zwei Pantoffelhelden 🙂

Über ein Kommentar oder den einen oder anderen Follower mehr hier würde ich mich natürlich sehr freuen!

Brote/ Herzhaft knusprig

In 6 Stunden zum Roggenlaib

Manchmal denke ich bereits vor dem Frühstück an sechs unmögliche Dinge.
– Lewis Carroll

Ist es nicht jedem von uns schon passiert, dass man am frühen Abend noch daran gedacht hat und es dann – warum auch immer – wieder vergessen hat, dass man einen Brotteig ansetzen wollte, weil man am nächsten Tag unbedingt ein Brot braucht und was passiert… richtig man vergisst es – vor allem mit kleinem Kind geht das schneller als man glauben mag 🙂 🙂

In einem blinden Versuch, auf gut Glück, habe ich quasi das unmögliche Ding möglich gemacht – ohne Germ oder Backpulver..

1000 g Roggenmehl
600 ml lauwarmes Wasser
200 g Roggensauerteig
20 g Salz

Das lauwarme Wasser und das Salz mischen sowie das Roggenmehl und den Sauerteig zu einem geschmeidigen Teig wirken.

  1. Gare 4 Stunden gut abgedeckt bei 20 – 23 °C stehen lassen.
  2. Wenn man 2 kleine Brote haben möchte, dann wäre jetzt die Möglichkeit den Teig zu halbieren und noch einmal 20 Minuten im Gärkörbchen oder in einer mit einem bemehlten Tuch ausgelegten Schüssel gehen zu lassen.
  3. Bei 240°C im vorgeheizten Topf mit Deckel für 30 Minuten backen und dann bei 150 °C für weitere 30 Minuten backen

Wie immer, dass Brot auf einem Gitter gut auskühlen lassen 😛

Brote/ Herzhaft knusprig

Das faule Brot

Wer den Blog ein bisschen mitverfolgt könnte sich denken, dass ich immer nach einem bestimmten Schema arbeite und das stimmt eigentlich auch. Beim Brot nehme ich immer gerne das Plötz-Prinzip her 🙂 Was für viel Zeit zum Ruhen steht bei wenig Triebmittel aber optimale Gärung. Getreu dem Motto „Gut Ding braucht Weile“. Allerdings ist das bei mir immer das selbe… die ersten Backstücke sind immer streng nach Rezept, nichts mit dem man an die Öffentlichkeit gehen muss, aber man wird mutiger und dann ändert man dieses und jenes und so kommt man dann zu einer Kiste voller Zettel mit Rezepten die man entweder besser nie wieder, selten oder immer wieder backt 🙂 🙂

Und heute stelle ich „Das faule Brot“ vor.

Ihr braucht:

250 ml Wasser
100 g Sauerteig
250 g Weizenmehl T700
9 g Salz
1 EL österreichisches Bergkräuter Brotgewürz

Das lauwarme Wasser mit dem Salz mischen und das Mehl mit dem Sauerteig und dem Brotgewürz vermengen. Das gesalzene Wasser per Hand mit der Mehl-Sauerteigmischung verrühren und für 2 Stunden in der abgedeckten Schüssel stehen lassen.

Nach der ersten Gare wird der Teig einmal gedehnt und gefalten und kommt in ein Gärkörbchen oder in eine mit einem Tuch ausgelegte Schüssel.
3 Stunden abgedeckt bei 20°C stehen lassen und den gusseisernen Topf bei 250°C aufheizen. Das Brot in den Topf geben und bei 230°C für 30 Minuten mit Deckel und dann nochmal 25 Minuten ohne Deckel backen.


Brote/ Herzhaft knusprig

Dinkel trifft Buttermilch

Bevor ihr loslegt benötigt ihr ein Mehlkochstück* und Dinkelsauerteig**

Mehlkochstück

25 g Dinkelmehl 630
125 g Wasser
13 g Salz

Alles zusammen zu Mehlpudding kochen, abfolieren um Hautbildung zu vermeiden und kalt werden lassen (kann auch über Nacht in den Kühlschrank oder bei Raumtemperatur stehen).

Der Teig


165 g Mehlkochstück
510 g Dinkemehl 630
295 g Buttermilch
18 g Dinkelsauerteig (alternativ Weizensauerteig)

Alles in eine grosse Schüssel wiegen, Sauerteig nicht direkt mit der Buttermilch vermischen. (Mehl, Sauerteig und Kochstück grob vermischen, Buttermilch einarbeiten) alles per Hand! Der Teig wird besser und ganz ehrlich, es geht schneller als danach die Maschine zu putzen 😛

Man braucht für den Hauptteig kein Salz, da es ja im Mehlstück schon verarbeitet ist.

Teigruhe 24 Stunden vor dem austrocknen geschützt.
Nach 2 und 8 Stunden sowie nach 12 und 18 Stunden dehnen und falten***.

Nach 24 Stunden auf eine bemehlte Arbeitsfläche legen und schonend zu einer Kugel formen. Die Luft möchten wir drinnen lassen, also hier ohne Aggression oder hohen Kraftaufwand wie Herkules ans Werk gehen 😉

In einen bemehlten Gärkorb oder in eine mit einem Tuch ausgelegte, bemehlte Schüssel geben und für 1 Stunde wieder gehen lassen.


Den Backofen auf 250°C vorheizen, wer einen Gusseisentopf mit Deckel oder einen Kochtopf ohne Plastikteile hat, heizt diesen mit auf.
Danach die Temperatur auf 230°C reduzieren und den Teig “hineinfallen” lassen.

35 Minuten mit Deckel und 15 Minuten ohne Deckel backen.

Nach dem Backen auf einem Gitterrost auskühlen lassen.





*Mehlkochstück: Gerade wenn man nur Dinkelmehl in seinem Brot verarbeitet eignet sich das Mehlkochtstück, um das Brot fluffiger werden zu lassen. Backt ihr ohne Kochstück, könnte das Brot wie ein Kaugummi werden 🙂

**Dinkelsauerteig: Ist eine richtige Diva und ich ersetze Dinkelsauerteig gerne mit Weizensauerteig, denn der ist umgänglicher. Wer es gerne etwas säuerlicher im Geschmack haben möchte kann auch Roggensauerteig verwenden.

***Dehnen und falten: Das bedeutet: Hand anfeuchten mit der Hand dem Schüsselrand entlang unter den Teig fahren, zupacken und hochziehen und in die Mitte legen. Einmal bzw Zweimal rundherum und dann wieder Deckel drauf und bei Raumtemperatur stehen lassen.